5. Historischer Friedhofsgang II

5. Historischer Friedhofsgang“ des Vereinsrings Froschhausen

Verdienter Repräsentanten des Ortsteils wurde gedacht!

Zum 5. „Historischen Friedhofsgang“, des Vereinsrings Froschhausen begrüßte der Vorsitzende und Landtagsvizepräsident, Frank Lortz, mehr als 80 Gäste auf dem Froschhäuser Friedhof. Besonders willkommen geheißen wurden neben den Angehörigen und Vereinsvertretern die Kreistagsabgeordneten Ludwig Nutt, Volker Horn und Karl-Heinz Maurer, Altbürgermeister Rolf Wenzel sowie die Stadtältesten Rolf Siekmann und Franz Böres.

In seiner Einführung wies Vereinsringvorsitzender, Landtagsvizepräsident Frank Lortz, auf die Bedeutung der Veranstaltung hin. Er nannte es besonders wichtig, den Repräsentanten aus der Gemeinde zu gedenken, die sich im vergangenen Jahrhundert im besonderen Maße für das gemeine Wohl eingesetzt haben. Es gehe um Erinnerung, Würdigung und Bewertung. Dies erfolge über alle Parteigrenzen und Vereinsgrenzen hinweg. Dass Froschhausen heute als lebendiges Gemeinwesen einen besonders guten Ruf habe, verdanke man auch den Menschen, die über viele Jahrzehnte hinweg die Grundlagen dafür geschaffen haben. Dabei wolle man nicht Schiedsrichter oder Bewerter sein, sondern zurückblicken und eine Standortbestimmung vornehmen.

Frank Lortz bezeichnete Froschhausen als große Gemeinschaft und intakte Familie, die gerade ob ihrer Geschlossenheit hohe Anerkennung in der gesamten Region genieße. Man wolle darauf aufbauen und mit überzeugenden Leistungen in der Gegenwart die Voraussetzungen für eine gute Arbeit in der Zukunft erbringen.

Der Vereinsringvorsitzende selbst übernahm als erstes die Würdigung von August Ott. Er war in der kommunalen Politik, in der TuS Froschhausen und beim Gesangverein Harmonie aktiv. Als Gemeindevertreter, Mitglied im Spielausschuss des Sportvereins wie auch an vielfältigen Einsatzgebieten des Gesangvereins Harmonie aktiv war August Ott ein besonderer Leistungsträger gerade in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Das Mitglied des Arbeitskreises Heimatgeschichte, Klaus Heeg, würdigte Friedrich Schardt. Er war im Gesangverein Harmonie über Jahrzehnte aktiv. Er wirkte als Betreuer des 1960 gegründeten Knabenchores, als Vorstandsmitglied und er war sehr engagiert beim Neubau des Sängerheimes. Die katholische Kirchengemeinde konnte sich auf Friedel Schardt immer verlassen, er gehörte dem Liturgieausschuss der Pfarrgemeinde an, er arbeitete im Wirtschaftsausschuss der Pfarrgemeinde mit und auch der Verwaltungsrat konnte auf seinen Rat und seinen aktiven Einsatz nicht verzichten. Friedel Schardt gehörte auch der Gemeindevertretung an und als Mitglied der CDU-Fraktion war er gerade in den entscheidenden Jahren vor der Eingemeindung von 1972 bis 1976 tätig.

Martin Schwarz fand würdigende Worte für Wilhelm Salg. Der echte Froschhäuser, der Wehrmacht und Verwundung überstand, war lange Jahre Mitglied im Liederfreund, der Freiwilligen Feuerwehr, der CDU und der CDA. Mehr als 20 Jahre gehörte er dem Vorstand der Christdemokraten an. Vor allem war Wilhelm Salg der Gründungsvorsitzende der Seniorenfahrgemeinschaft in Froschhausen. Die Seniorenfahrgemeinschaft trat unmittelbar nach ihrer Gründung dem Vereinsring bei und war ein fester Bestandteil des Froschhäuser Vereinslebens. Ohne den besonderen Einsatz des Gründungsvorsitzenden Wilhelm Salg wäre die Seniorengemeinschaft heute undenkbar.

Hermann Ditzinger informierte über den Lebenslauf von Heinz Sticksel. Ein Unternehmer in Froschhausen, der sich in hohem Maße engagierte und Arbeitsplätze schaffte. Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er die Gebrüder Sticksel oHG. Die Eröffnung einer zeitgemäßen Shell-Tankstelle im Jahre 1957 mit angeschlossenem Autohandel und Reparaturbetrieb wurde unter Einbeziehung der Ortsvereine mit einem entsprechenden Fest gebührend gefeiert. Heinz Sticksel war ein glänzender Verkäufer mit gutem Blick für die Kundschaft. Gemeinsam mit seinem Bruder Werner baute er das Unternehmen auf.

Er war auch ein sehr guter Sportler, der bei der TuS aktiv war. Heinz Sticksel gehört zu den Unternehmerpersönlichkeiten in Froschhausen, die sich bleibende Verdienste erworben haben.

Der stellvertretende Vereinsringvorsitzende, Volker Horn, widmete sich dem Leben von Franz Schmitt. Er war seit frühesten Jahren dem Gesangverein Liederfreund sehr aktiv verbunden. Die erste Generalversammlung des Vereins nach dem 2. Weltkrieg wählte ihn am 14.12.1946 in den Vorstand. Bereits 1954 wurde er zum 1. Vorsitzenden ernannt. Mit seinem Namen ist das große Fest zum 100-jährigen Bestehen des Vereins 1958 verbunden. Franz Schmitt übte das Amt des 1. Vorsitzenden bis zum Jahre 1960 aus. Neben seinem Engagement beim Liederfreund war Franz Schmitt auch bei der TuS Froschhausen aktiv – im Spielausschuss in den 50er Jahren – aber vor allem gründete er im Jahre 1970 gemeinsam mit Gleichgesinnten einen neuen Verein in Froschhausen, den Rentnerclub. Er war der Hauptinitiator, gemeinsam mit seinem Freund Theo Kiel, diese Gemeinschaft ins Leben zu rufen, die für viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger so viele schöne Stunden bereitet hatte.

Vereinsringvorsitzender Frank Lortz dankte insbesondere den Organisatoren Hans Zilch und Hermann Ditzinger sowie Volker Schmidt für ihren Einsatz bei dieser Traditionsveranstaltung. Er freue sich nicht nur darüber, dass die Resonanz so gut sei, sondern dass die Veranstaltung des „5. Historischen Friedhofsganges“ auf so breite Zustimmung treffe. Im Anschluss an die Zusammenkunft auf dem Froschhäuser Friedhof trafen sich alle Teilnehmer zu einem Dämmerschoppen im Sängerheim der Harmonie. Dabei wurde in gemütlicher Runde noch einmal an viele Aktivitäten der fünf Persönlichkeiten erinnert.

Der Arbeitskreis Heimatgeschichte des Vereinsrings Froschhausen wird im Herbst dieses Jahres erneut eine Zeitzeugenveranstaltung organisieren. Dabei geht es um das Thema „Gaststätten in Froschhausen“.

Die Arbeitskreismitglieder diskutieren derzeit auch die Möglichkeit, im Jahr 2016 erneut eine Ausstellung im alten Rathaus in Froschhausen zu organisieren.