Feierstunde im Liederfreund-Heim mit viel Lokalprominenz und Vereinsvertretern
Froschhausen – Es kam nicht von ungefähr, dass der Saal des Liederfreund-Vereinsheims dieser Tage bei einer Feierstunde vor Gästen fast überquoll : Kein Geringerer als Erhard Bonifer war vom Vorstand des Vereinsringes Froschhausen einstimmig bestimmt worden, einer besonderen lokalen Ehre würdig zu sein. Die Verleihung der Ehrenplakette des Vereinsringes Froschhausen hatte sich der „Hans Dampf in allen Gassen“ des Froschhäuser Vereinslebens, wie ihn Vereinsringschef Volker Horn in seiner ausführlichen Laudatio titulierte, redlich verdient. Und zwar in den vielen Jahrzehnten seines verantwortlichen, ehrenamtlichen Wirkens an verschiedenen heimischen Fronten. Als Urgestein seines Stadteiles darf er sicher zurecht bezeichnet werden, begann vor rund 54 Jahren seine Tätigkeit als Fotograf und freier Mitarbeiter dieser Zeitung und des SHB, was ihn auch in den anderen Stadtteilen von Seligenstadt, sowie in Hainburg und Mainhausen sehr bekannt machte, als ein „rasender Reporter“. Inzwischen steht der ehemalige Geschäftsführer in der heimischen Lederwarenindustrie als „Unruheständler“ in seinem 80. Lebensjahr.

Unter den zahlreichen Gästen aus fast allen Froschhäuser Vereinen befand sich Landrat Oliver Quilling, Bürgermeister Daniel Bastian, Stadtverordnetenvorsteher Richard Georgi, Altbürgermeister Rolf Wenzel , Brauereichef Robert Glaab, der stellvertretende Vereinsringschef, Volker Schmidt, sowie besonders Vertreter des Obst- und Gartenbauvereins Froschhausen und dessen Kreisverbandes. Froschhausens Ehren-Vereinsringsvorsitzender Frank Lortz würdigte mit sehr bewegenden persönlichen Worten die herausragenden Leistungen seines langjährigen Weggefährten, Erhard Bonifer, und sprach ihm Gratulation und Anerkennung stellvertretend für viele Anwesenden aus. Auch dankte er ihm speziell für seinen besonderen Einsatz im Arbeitskreis Heimatgeschichte. Lortz nannte den Jubilar „einen würdigen Preisträger, den die absoluten Tugenden Vertrauen, Disziplin, und Zuverlässigkeit auszeichnen.“ Dazu zählten auch breite Unterstützung der nachfolgenden Generation bei der notwendigen Übergabe von Verantwortung.
Volker Horn hatte zuvor noch einmal die Chronologie des Jubilars Revue passieren lassen, bevor dann die feierliche Auszeichnung mit Ehrenurkunde und -plakette durch ihn und seinen Stellvertreter erfolgte. Der große Dank schloss auch ausdrücklich Ehefrau Maria Bonifer für ihre Unterstützung ein, die mit einem Blumengebinde erfreut wurde.
Erhard Bonifer war in den frühen 1960er Jahren Mitbegründer der Kolpingfamilie Froschhausen unter Pfarrer Josef Gremm, war dann viele Jahre dort im Vorstand aktiv. Im gleichen Jahrzehnt wurde er Vorstandsmitglied und Pressesprecher in der Feuerwehr Froschhausen, wo er ein Hauptorganisator deren Festes zum 75-jährigen Bestehen in 1978 wurde, und dem Vorstand bis Mitte der 1980er Jahre erhalten blieb. Die öffentliche Darstellung der Vereine im Stadtteil ist eine Lebensanliegen des Jubilars. In den Fußstapfen seines Vaters, trat er 1969 nicht nur dem Obst- und Gartenbauverein (OGV)Froschhausen bei, er wurde 1987 auch Vorstandsbeisitzer des OGV. In seine 19 Jahre als Erster Vorsitzender des OGV von 1997 bis 2016 fielen als Höhepunkte die Organisation mehrerer Vereinsjubiläen, der Aufbau des Vereinsgeländes am Sandborn, Erntedankfeste mit viel Politprominenz und die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden am Ende der Amtszeit. Bei der Turn- und Sportgemeinde (TuS) Froschhausen war Bonifer Torwart „Oberdorf gegen Unterdorf“ und später bei den AH. Beim „Liederfreund“ ist er seit über 60 Jahren Mitglied, war früher aktiv im Ersten Bass. Dem Gewerbeverein Froschhausen gehört er aktiv an , kümmert sich seit 20 Jahren ferner im Arbeitskreis Heimatgeschichte um das Pressearchiv. „Du bist ein Vereinsmensch durch und durch!“, bescheinigten Frank Lortz und Volker Horn dem Jubilar unisono. Den Landesehrenbrief erhielt Bonifer bereits 2006, im Jahre 2011 dann die Ehrennadel des Kreisverbandes Obst- und Gartenbau.
Der so Geehrte selbst dankte nicht nur allen seinen Mitstreitern über die Jahrzehnte, dem auszeichnenden Vereinsring, allen Gästen und auch seiner Familie für die gezeigte Solidarität. Viele Geschenke bekundeten ihm Dank und Sympathien. Beispielsweise schenkte ihm Bürgermeister Bastian ein großes gerahmtes Bildmotiv der Stadt Seligenstadt.
Mit vier fröhlichen, aber auch nachdenklich machenden Liedbeiträgen, bildeten die „Singenden Kreiselfrösche“, die Bonifer 2015 als Sänger und Organisator mit aus der Taufe hob, einen gelungenen musikalischen Abschluss der Feierstunde, erhielten viel Applaus. Auch mit 79 Jahren ist für Erhard Bonifer noch lange nicht Schluss.
Thilo Kuhl